Fear of missing out

FOMO – Die Angst im Netz etwas zu verpassen

Vor allem bei jüngeren Menschen wird in der letzten Zeit eine aufkeimende Angst beschrieben, eventuell etwas im Netz zu verpassen (auf engl. „Fear of missing out, FOMO). Zu dieser Angst gesellt sich nicht selten ein drängendes Verhalten, soziale Bindungen aufrecht halten zu wollen. Das Gefühl, von den Erlebnissen/Nachrichten/Bildern der anderen ausgeschlossen zu sein, wenn man nicht ständig online ist. Sich nicht zugehörig oder in sozialer Verbundenheit zu fühlen, scheint ein Phänomen zu sein, dem man sich zuwenden sollte, da es erhebliche Konsequenzen auf unser Leben und für unsere Gesundheit haben kann. Beschrieben sind negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, die soziale Funktionsfähigkeit, den Schlaf, die Produktivität und die neurobiologische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen   

Natürlich: Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen gehört zu den natürlichen, menschlichen Bedürfnissen. Aber durch die sozialen Plattformen hat der Informationsaustausch in unserer Zeit eine völlig neue Geschwindigkeit, eine völlig neue Dimension bekommen. Praktisch rund um die Uhr kann ich über die bekannten Foren und mit moderner Definition von „Privatsphäre“ zeitgleich und intensiv am Leben von Freunden, Bekannten, Mitschülern usw. teilnehmen. Diese scheinbar grenzenlose Austauschmöglichkeit ist verführerisch, kann aber jemanden auch mächtig unter Druck setzen: Was ist für einen wirklich wichtig? Könnte mir etwas entgehen, wenn ich ein, zwei Stunden offline bin. Psychologen haben FOMO so beschrieben: die „allgegenwärtige Befürchtung, dass andere lohnende Erfahrungen machen könnten, von denen man abwesend ist.“ 

Bis zu einem gewissen Maß ist FOMO sicherlich unbedenklich. Kritischer wird es, wenn man permanent bei Facebook, Instagram, WhatsApp & Co. Nachrichten checkt oder selbst postet. Die Beantwortung folgender Fragen kann mir dabei helfen einzuschätzen, ob ich eventuell gefährdet bin: Habe ich öfter das Gefühl, etwas zu versäumen oder mit den ausgesuchten Events schlechter abzuschneiden als die Anderen? Drehen sich meine Gedanken sehr häufig darum, möglichst bald wieder meine Erlebnisse mit anderen teilen zu können? Beeinflussen mein Verhalten bzw. damit einhergehende Symptome meine Arbeit und mein Privatleben negativ? Treten Warnzeichen auf wie etwa Leistungsabfall, Konzentrationsmangel, Frustration oder Nervosität? 

Wenn man ein Problem erkennt und damit unzufrieden ist, gibt es viele Anlaufstellen zur Beratung und Hilfe.

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Veröffentlicht am: 9. März 2023

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